Taliban graben Fluchtauto von Mullah Omar aus

Die Taliban haben im Osten Afghanistans das Auto ausgegraben, in dem Taliban-Gründer Mullah Omar nach den Angriffen vom 11. September 2001 vor US-Streitkräften geflohen sein soll. Nach mehr als zwei Jahrzehnten unter der Erde sei das Auto „noch in gutem Zustand“, nur vorne sei es ein wenig beschädigt, sagte Rahmatullah Hammad, Direktor für Information und Kultur der Provinz Sabul, der Nachrichtenagentur AFP.

Auto wird von der Taliban ausgegraben
APA/AFP/Taliban media officials

Demnach wurde der weiße Toyota 2001 von dem damaligen Taliban-Vertreter Abdul Dschabbar Omari „in Gedenken an Omar“ in einem Garten vergraben, „damit er nicht zerstört wird“, sagte Hammad. Diese Woche ordnete Omari an, das Fahrzeug wieder auszugraben. Es soll nun als „großes historisches Denkmal“ im Nationalmuseum der Hauptstadt ausgestellt werden.

Tod jahrelang geheim gehalten

Mullah Omar starb bereits 2013, doch die Behörden hielten seinen Tod mehrere Jahre lang geheim. Er gilt als Gründer der radikalislamischen Taliban, brachte die Gruppe nach einem blutigen Bürgerkrieg in Afghanistan an die Macht und führte die strikten Gesetze der Scharia ein. Das Land wurde zu einem Zufluchtsort für dschihadistische Gruppen, darunter Osama bin Laden und das Terrornetzwerk al-Kaida, die Urheber der Anschläge vom 11. September 2001 in den USA.

Als die Taliban bin Laden nach den Anschlägen nicht ausliefern wollten, griffen die USA und ihre Verbündeten Afghanistan an, entmachteten die Taliban und setzten eine neue Regierung ein. Den Taliban zufolge soll Omar damals in einem Toyota Corolla aus Kandahar geflohen sein.