Kommission mahnt Länder zu Solidarität in Gaskrise

EU-Binnenmarktkommissar Thierry Breton hat die 27 EU-Länder ermahnt, in der Gaskrise nicht die Fehler nationaler Abschottungsversuche wie in der Pandemie zu machen. Die Krise könne man nur gemeinsam bewältigen, sagte Breton heute in Berlin. Man habe etwa bei der Maskenbeschaffung damals in Deutschland und Frankreich die Tendenz gesehen, national zu handeln, sodass die EU-Kommission habe einschreiten müssen.

Das dürfe sich nicht wiederholen, sagte er auf die Frage, ob einander die EU-Staaten bei einer Gasknappheit versorgen würden. Seine Reise durch die EU-Staaten diene dazu, alle zu sensibilisieren, genau eine solche Gasknappheit zu vermeiden. Hintergrund ist die Sorge vor einer Kappung der russischen Gaslieferungen.

„Jedes einzelne Land muss demonstrieren, dass es alles tut, was möglich ist, für sich und für andere“, sagte Breton. Er erwähnte die längere Nutzung von Kohle- und Atomkraftwerken und verwies auf die belgische Regierung, die diese Entscheidung gerade getroffen hatte. Jedes Land müsse so viel Energie wie möglich produzieren – Überschüsse würden auch den Nachbarstaaten helfen.