Deutscher Energiekonzern beantragt staatliche Stützung

Der angeschlagene deutsche Gasimporteur Uniper hat nach der Drosselung russischer Gaslieferungen bei der Berliner Regierung einen Antrag auf Stabilisierungsmaßnahmen gestellt. Der Vorschlag sieht auch Eigenkapitalkomponenten vor, die zu einer relevanten Beteiligung des deutschen Bundes an Uniper führen würden, wie das Unternehmen gestern in einer Pflichtmitteilung an die Börse mitteilte.

Laut der Mitteilung schlägt Uniper auch vor, Preissprünge an Kunden weitergeben zu können. Die Maßnahmen zielten darauf ab, das derzeitige Auflaufen erheblicher Verluste zu beenden und den Liquiditätsbedarf von Uniper zu decken.

Weiter hieß es, Unipers Großaktionär Fortum führe ebenfalls Gespräche mit der deutschen Regierung zu den negativen Auswirkungen der aktuellen Gaslieferbeschränkungen auf Uniper. Der Vorschlag von Fortum sehe eine Restrukturierung von Uniper vor – mit dem Ziel, eine Versorgungssicherheitsgesellschaft im Eigentum des Bundes zu gründen.

Habeck sichert Unterstützung zu

Der deutsche Wirtschafts- und Klimaschutzminister Robert Habeck (Grüne) sicherte Uniper staatliche Unterstützung zu. „Alles, was notwendig ist, um die Versorgungssicherheit und damit aber auch das Funktionieren der Unternehmen zu sichern, werden wir tun“, sagte Habeck nach einem Treffen mit norddeutschen Regierungschefs in Berlin.

„Wir werden die Option wählen, die für Deutschland, für die deutschen Verbraucherinnen und Verbraucher, den deutschen Steuerzahler, den deutschen Staat die beste und günstigste und für die Versorgungssicherheit die sicherste ist“, sagte der Minister.

Der deutsche Bundestag und Bundesrat hatten zuvor gesetzliche Änderungen beschlossen, um mögliche Hilfen des deutschen Bundes für angeschlagene Energieunternehmen wie Uniper zu erleichtern. Uniper spielt eine zentrale Rolle für die deutsche Energieversorgung und beliefert viele Stadtwerke.