Johnson-Nachfolge: Zahl der Bewerber steigt auf fünf

In Großbritannien ist gestern mit Verkehrsminister Grant Shapps die Zahl der bereits bekanntgegebenen Bewerber und Bewerberinnen auf fünf gestiegen. Beobachter erwarten, dass sich noch rund ein Dutzend Kandidaten und Kandidatinnen um das Amt des Parteivorsitzenden bewerben werden, der dann automatisch auch neuer Premierminister wird.

Bislang haben neben Shapps Ex-Finanzminister Rishi Sunak Staatssekretärin Kemi Badenoch, Generalstaatsanwältin Suella Braverman und der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses im Unterhaus, Tom Tugendhat, ihre Bereitschaft erklärt. Im Gespräch sind zudem unter anderen Außenministerin Liz Truss, Ex-Außenminister Jeremy Hunt und Finanzminister Nadhim Zahawi.

Etwas überraschend erklärte indes Verteidigungsminister Ben Wallace, sich nicht um das Amt zu bewerben. Er wolle sich auf seinen bestehenden Posten konzentrieren, erklärte der 52-Jährige. Wallace waren eigentlich gute Chancen eingeräumt worden, nachdem ihm im Zusammenhang mit dem Ukraine-Krieg eine gute Amtsführung bescheinigt worden und er zum beliebtesten Mitglied der Regierung aufgestiegen war.

Zentrale Entscheidung bis 20. Juli angekündigt

Das für die Wahl zuständige Gremium will sehr schnell zu ersten Entscheidungen kommen. Geoffrey Clifton-Brown, Mitglied des zuständigen Parteikomitees 1922, sagte dem Times Radio, bis zum 20. Juli sollten die zwei Kandidaten feststehen, zwischen denen dann gewählt werden soll.

Premierminister Johnson hatte nach zunächst hartnäckigem Widerstand im Zuge zahlreicher Verfehlungen am Donnerstag seinen Rücktritt angekündigt. Zuvor hatte er die Unterstützung zahlreicher Mitarbeiter der Regierung verloren.