Mexikos Ex-Präsident Echeverria ist tot

Der ehemalige mexikanische Präsident Luis Echeverria Alvarez ist im Alter von 100 Jahren gestorben. Das berichteten mexikanische Medien gestern übereinstimmend unter Berufung auf ihm nahe stehende Quellen. Der aktuelle Präsident Andres Manuel Lopez Obrador sprach den Angehörigen auf Twitter sein Beileid aus. Nach Medienberichten starb Echeverria zu Hause in der Stadt Cuernavaca. Echeverria regierte von 1970 bis 1976.

Im Jahr 2006 wurde er der erste mexikanische Ex-Präsident, der angeklagt wurde – im Zusammenhang mit der blutigen Niederschlagung eines friedlichen Studierendenprotests am 2. Oktober 1968. Menschenrechtsorganisationen sprechen von mehr als 300 Toten. Zur Zeit des Vorfalls – Tage vor der Eröffnungszeremonie der Olympischen Spiele in Mexiko – war Echeverria Innenminister. Er wurde wegen mutmaßlichen Völkermordes vor Gericht gebracht, nach mehr als zwei Jahren unter Hausarrest aber freigesprochen.

Im Fall der Unterdrückung einer Studierendendemonstration mit zwölf Toten im Jahr 1971 lehnte eine Richterin eine Anklage gegen ihn ab. Der Vorfall wurde im oscarprämierten mexikanischen Film „Roma“ von 2018 dargestellt. Echeverria gehörte der Partei der Institutionellen Revolution (PRI) an, die Mexiko von 1929 bis 2000 autoritär regierte.