Biden verteidigt Saudi-Arabien-Reise gegen Kritik

US-Präsident Joe Biden hat sich gegen Kritik an seinem bevorstehenden Besuch in Saudi-Arabien gewehrt. „Von Anfang an war es mein Ziel, die Beziehungen zu einem Land, das seit 80 Jahren ein strategischer Partner ist, neu auszurichten, aber nicht abzubrechen“, schrieb Biden in einem Gastbeitrag für die „Washington Post“. „Ich weiß, dass es viele gibt, die mit meiner Entscheidung, nach Saudi-Arabien zu reisen, nicht einverstanden sind.“

US-Präsident Joe Biden
AP/Andrew Harnik

Er versicherte, Menschenrechte blieben eine Priorität. Bei seiner ersten Nahost-Reise als Präsident wird Biden am Mittwoch in Israel erwartet. Am Freitag will er nach Saudi-Arabien weiterreisen.

Biden hatte im Wahlkampf 2019 versprochen, die Führung in Riad für den Mord an dem regierungskritischen saudischen Journalisten Jamal Khashoggi zur Verantwortung zu ziehen. Khashoggi war im Herbst 2018 im saudischen Konsulat in Istanbul von einem Killerkommando getötet worden.

„Unser Land stark und sicher machen“

US-Geheimdienste machen den saudischen Kronprinzen Mohammad bin Salman – den faktischen Herrscher des Königreichs – für die Bluttat verantwortlich. Am Freitag soll Biden in Dschidda mit der saudischen Führung zusammenkommen. Menschenrechtler haben scharfe Kritik daran geäußert.

Biden schrieb, seine Aufgabe sei, „unser Land stark und sicher zu machen“. Die USA müssten Russlands Aggression entgegentreten, sich im Wettbewerb mit China behaupten und sich für mehr Stabilität im Nahen Osten einsetzen. „Um diese Ziele zu erreichen, müssen wir direkt mit Ländern zusammenarbeiten, die diese Ergebnisse beeinflussen können. Saudi-Arabien ist eines dieser Länder.“

Ziel seines Treffens sei, „eine strategische Partnerschaft für die Zukunft zu stärken, die auf gegenseitigen Interessen und Verantwortlichkeiten beruht und gleichzeitig den grundlegenden amerikanischen Werten treu bleibt“.