Johnson-Nachfolge: Bewerberfeld wächst auf elf

Nach dem angekündigten Rückzug des britischen Premierministers Boris Johnson haben sich bereits elf konservative Politiker auf die Nachfolge beworben. Gestern kündigten Außenministerin Liz Truss, Handelsministerin Penny Mordaunt sowie der als chancenlos geltende Abgeordnete Rehman Chishti ihre Kandidatur an. „Unsere Führung muss sich ändern. Es muss weniger um die Person an der Spitze gehen und viel mehr um das Schiff“, twitterte die 49 Jahre alte Mordaunt. Sie machte sich als vehemente Brexit-Unterstützerin einen Namen und ist bei der Parteibasis sehr beliebt.

Damit sind nun mehrere aktuelle Kabinettsmitglieder im Rennen: Außer Mordaunt und Truss auch Finanzminister Nadhim Zahawi, Verkehrsminister Grant Shapps und Chefjustiziarin Suella Braverman. Medienberichten zufolge läuft die Bewerbungsfrist bis Dienstagabend. Anschließend wählen die Fraktionsmitglieder der Konservativen Partei in mehreren Abstimmungsrunden zwei Bewerber aus – zwischen ihnen entscheiden die Parteimitglieder dann in einer Stichwahl.

Als Favorit der Buchmacher gilt derzeit Ex-Finanzminister Rishi Sunak, der von zahlreichen einflussreichen Torys unterstützt wird. Allerdings werfen Anhänger des noch amtierenden Premiers Johnson diesem vor, den Regierungschef hintergangen zu haben, wie die Sonntagszeitung „Observer“ berichtete. Weitere Kandidaten sind die früheren Kabinettsmitglieder Sajid Javid und Jeremy Hunt, die ehemalige Staatssekretärin Kimi Badenoch und der Chef des Auswärtigen Ausschusses, Tom Tugendhat.