EU will gegen illegalen Waffenhandel vorgehen

Die Europäische Union will gegen den illegalen Waffenhandel im Zusammenhang mit dem Ukraine-Krieg vorgehen. EU-Innenkommissarin Ylva Johansson sagte heute bei einem Treffen der europäischen Innenminister und Innenministerinnen in Prag, nicht alle der zahlreichen Waffen in der Ukraine seien „in den richtigen Händen“. Gemeinsam mit der Ukraine und dem Nachbarland Moldawien wolle die EU deshalb die organisierte Kriminalität bekämpfen.

Als mögliches Einfalltor gilt die Grenze zwischen der Ukraine und Moldawien, wie die amtierende Generaldirektorin der EU-Grenzschutzagentur Frontex, Aija Kalnaja, in Prag sagte: „Dort können geschmuggelte Waffen hauptsächlich ankommen“, sagte sie.

In der tschechischen Hauptstadt wollten erstmals Mitglieder einer neuen Unterstützungsplattform für die Grenzsicherheit Moldawiens zusammenkommen. An dem Treffen sollten neben der EU und Frontex auch Vertreter und Vertreterinnen der Polizeibehörde Europol teilnehmen. Dabei soll es auch um ein gemeinsames Vorgehen gegen Menschen- und Drogenhändler bzw. -händlerinnen gehen.

Damit reagiert die EU auch auf die Jugoslawien-Kriege der 1990er Jahre. Selbst Jahrzehnte später seien die Balkan-Länder ein Umschlagplatz für illegale Waffen, betonte Innenkommissarin Johansson.