Großprojekt am Neusiedler See in Ungarn vorerst vom Tisch

Das ungarische Großprojekt am Neusiedler See in Fertörakos ist vorerst vom Tisch. Eine Ausschreibung war gescheitert, da die für den Vertragsabschluss notwendige Finanzierung nicht vorhanden war, wie unter anderem die burgenländische Wochenzeitung „BVZ“ berichtet hatte.

Geplant waren laut Greenpeace Ungarn Investitionen in Höhe von 45 Milliarden Forint (110 Mio. Euro). Die Umweltschutzorganisation zeigte sich über den „Riesenerfolg“ erfreut, warnte aber vor einer Neuplanung. Das Projekt umfasste einen Jachthafen für 850 Liegeplätze, einen Hotelkomplex mit 100 Zimmern, Fußballplatz, Sporthalle, Parkhaus.

Greenpeace: Projekt ganz stoppen

Das Projekt sollte nicht nur vorübergehend ausgesetzt, sondern endgültig gestoppt werden, betonte Greenpeace-Expertin Katalin Rodics im Gespräch mit der APA. Obwohl bereits auf einem großen Uferabschnitt Bauvorbereitungen liefen, hofft Greenpeace nun, „dass die Vegetation sich schnell zurückerobert, was ihr gehört“.

Rodics bezeichnete das Aussetzen des Projekts jedenfalls als „Riesenerfolg“. Zugleich erinnerte sie daran, dass es laut Regierung eine Neuplanung der Investition geben werde. Greenpeace hofft jedoch darauf, dass die Entscheidungsträger die Unrentabilität des Projektes und die drohenden ernsthaften Umweltschäden erkannt hätten und endgültig von den Plänen Abstand nehmen.

Greenpeace könne nur eine solche Investition akzeptieren, die die ökologischen Aspekte mit örtlichen Ansprüchen in Einklang bringt, wie der vorhandene kleine Strand, der modernisiert werden müsste, und der kleine Segelboothafen für die Ansässigen.

Grüne im Burgenland erfreut

Die burgenländischen Grünen zeigten sich in einer Aussendung erfreut über den Baustopp, kritisierten aber, dass „auch auf burgenländischer Seite viel zu wenig politischer Wille vorhanden ist, um dem Bauboom rund ums Seeufer Einhalt zu gebieten“. Sie forderten daher verbindliche Baurichtlinien und wollen sich für ein naturverträgliches Seebad in Ungarn einsetzen.

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