Gemeinsam mit US-Präsident Joe Biden und dessen Vize Kamala Harris hat die US-Raumfahrtbehörde NASA die „tiefste und schärfste bislang aufgenommene Infrarot-Sicht auf das Universum“ präsentiert. Auf der ersten Aufnahme des vor rund einem halben Jahr gestarteten Weltraumteleskops „James Webb“, die gestern (Ortszeit) im Weißen Haus veröffentlicht wurde, sind Sterne und Galaxien zu sehen.
Biden sprach von einem „historischen Tag“, Harris von einem „aufregenden neuen Kapital in der Erforschung unseres Universums“. Auf dem Bild sei nur „ein kleiner Teil des Universums“ zu sehen, sagte NASA-Chef Bill Nelson. Seine Erklärung an Biden: „Das Licht, was du auf einem dieser kleinen Flecken siehst, ist seit 13 Milliarden Jahren unterwegs.“
Die Bilder des „James Webb“-Teleskops würden die Welt daran erinnern, „dass Amerika große Dinge tun kann“, sagte Biden. Zugleich gab er zu, dass schon die Vorstellung jener rund 1,5 Millionen Kilometer, die das Teleskop ins All fliegen soll, „mein Gehirn sprengen“.
Veröffentlichung weiterer Fotos
Heute wollte die NASA weitere von dem Teleskop aufgenommene Bilder veröffentlichen. Die Farbbilder seien von Vertretern verschiedener an dem Projekt beteiligter Raumfahrtagenturen ausgewählt worden und zeigten unter anderem den sogenannten Carinanebel, eine Art Gaswolke, und den außerhalb unseres Sonnensystems gelegenen Planeten „Wasp-96 b“, hatte die NASA zuvor mitgeteilt.
Die Veröffentlichung der Fotos markiere auch den offiziellen Beginn der wissenschaftlichen Arbeit mit dem bisher größten und leistungsfähigsten Teleskop, das je ins All gebracht wurde.
Kostenexplosionen und Verschiebungen
„James Webb“ war am 25. Dezember an Bord einer Ariane-Trägerrakete vom europäischen Weltraum-Bahnhof Kourou in Französisch-Guayana ins All gestartet – nachdem es zuvor Kostenexplosionen und immer neue Verschiebungen gegeben hatte. Das Teleskop wurde rund 30 Jahre lang entwickelt und kostete schlussendlich etwa 10 Mrd. Dollar (rund 8,8 Mrd. Euro).
„James Webb“ soll rund 1,5 Millionen Kilometer weit ins All fliegen und unter anderem mit Hilfe eines 25 Quadratmeter großen Spiegels neue Bilder aus dem frühen Universums liefern.