Plakolm auf Gipfel: Kinderschutz „kennt keine Sommerferien“

Jugendstaatssekretärin Claudia Plakolm (ÖVP) hat in ihrem Bestreben um Verbesserungen im Kinderschutz einen weiteren Schritt gesetzt. Sie hat sich heute im Bundeskanzleramt mit Vereinen und Organisationen, bei denen Kinder und Jugendliche ihre Freizeit verbringen, und Kinderschutzexpertinnen und -experten auf einem Ehrenamtsgipfel getroffen. „Ordentlicher Kinder- und Jugendschutz kennt keine Sommerferien“, so Plakolm.

Das Jugendstaatssekretariat unterstützt Bundesorganisationen bei der Erstellung bzw. Aktualisierung von Kinderschutzkonzepten. Konkret wird dafür aus Mitteln der Bundesjugendförderung die Hälfte der Kosten bis zu 2.500 Euro übernommen.

Die erarbeiteten Konzepte können bzw. sollen dann von den Trägerorganisationen auf die Landes- und Ortsbereiche angepasst werden. Gleichzeitig soll es zeitnahe ein generelles Standardkonzept als Basisleitfaden für alle interessierten Vereine geben.

Kija ortet „historische Chance“

Am Ehrenamtsgipfel teilgenommen haben Vertreterinnen und Vertreter der Feuerwehrjugend, der Pfadfinder und Pfadfinderinnen Österreich, des Jugendrotkreuz, der Sportunion, der Blasmusikjugend sowie der Evangelischen und der Katholischen Jugend. „Vereine arbeiten an bestmöglichem Schutz für junge Menschen. Und das streben wir auch als Bundesregierung an“, so Plakolm.

Unterdessen orteten die Kinder- und Jugendanwaltschaften Österreichs (kija) heute in einer Presseaussendung „die historische Chance, Lücken im Kinderschutz zu schließen“. Sie forderten ein Bundeskinderschutzgesetz, das einen einheitlichen, umfassenden und aktiven Kinderschutz bietet und auf den Säulen Prävention und Intervention fußen müsse.

Eine Ausweitung von Berufsverboten in der Kinder- und Jugendarbeit für einschlägig Vorbestrafte sei zu wenig. Der Schutzbereich dieser Bestimmung gelte nur für eine beruflich ausgeübte Tätigkeit und erfasse nur Wiederholungstäter. Gerade bei ehrenamtlichen Tätigkeiten, die im Kinder- und Jugendbereich eine große Rolle spielen, „sind andere Maßnahmen nötig, um Kinder vor möglichen Gefahren wirksam zu schützen“.