Auswahlverfahren zur Johnson-Nachfolge begonnen

In Großbritannien hat heute das Verfahren zur Auswahl der Kandidaten und Kandidatinnen für die Nachfolge des scheidenden Premierministers Boris Johnson begonnen. Im Laufe des Tages sollten die Bewerber und Bewerberinnen ihre Kandidatur offiziell anmelden, morgen und Donnerstag sowie falls nötig am Montag sollen Wahlrunden stattfinden, sodass sich am Ende nur noch zwei Kandidaten bzw. Kandidatinnen gegenüberstehen.

Aktuell beanspruchen zehn Kandidaten und Kandidatinnen aus den Reihen der Torys die Nachfolge Johnsons, Verkehrsminister Grant Shapps zog seine Kandidatur zurück und stellte sich hinter den ebenfalls kandidierenden Ex-Finanzminister Rishi Sunak.

Damit ihre Kandidatur angenommen wird, müssen die Bewerber und Bewerberinnen auf die Unterstützung von mindestens 20 Tory-Abgeordneten zählen können. In den Wahlrunden scheiden jeweils die schlechtplatziertesten Bewerber aus, sodass vor der parlamentarischen Sommerpause am 22. Juli nur noch zwei Kandidaten zur Auswahl stehen.

Danach obliegt die Wahl des Johnson-Nachfolgers den Mitgliedern der Tory-Partei. Am 5. September soll der neue Parteivorsitzende benannt werden, der dann auch das Amt des Regierungschefs von Johnson übernimmt.

Johnson-Regierung blockt Misstrauensantrag ab

Johnson blockte indes ein Misstrauensvotum gegen seine Regierung im Parlament ab. Johnsons konservative Regierung werde dem Antrag der oppositionellen Labour-Partei keine Zeit im Parlament einräumen, berichteten mehrere britische Medien heute Nachmittag unter Berufung auf die Regierung.