Sri Lankas Präsident laut Behörden außer Landes

Sri Lankas umstrittener Präsident Gotabaya Rajapaksa hat heute (Ortszeit) an Bord eines Militärflugzeuges das Land verlassen. Er sei zusammen mit seiner Frau und einem Bodyguard auf die Malediven geflogen, teilten Vertreter der Einwanderungsbehörde der Nachrichtenagentur AFP mit.

Rajapaksa war angesichts heftiger Proteste wegen der schweren Wirtschaftskrise im Land unter Druck geraten und am Samstag aus dem Präsidentenpalast in Colombo geflohen. Bereits gestern hatte er erfolglos versucht auszureisen.

Beobachtern zufolge wollte er auf diese Weise einer möglichen Festnahme entgehen. Dem Staatschef wird Missmanagement der Wirtschaft vorgeworfen. Solange er noch Präsident ist, genießt er Immunität vor Strafverfolgung.

Sri Lanka erlebt derzeit eine schwere Wirtschaftskrise. Die Regierung war zuletzt nicht mehr in der Lage, die wichtigsten Importe wie Lebensmittel, Treibstoff und Medikamente zu finanzieren. Inzwischen hat Sri Lanka den Internationalen Währungsfonds (IWF) sowie Russland um Hilfe gebeten.