Russland liefert weiter in geringem Umfang Gas durch Ukraine

Russlands Energieriese Gasprom pumpt nach der vorübergehenden Abschaltung der Ostsee-Pipeline „Nord Stream 1“ sein Gas trotz des Krieges weiter über die Ukraine nach Europa. Die für heute vereinbarte Liefermenge liegt bei 41,3 Mio. Kubikmetern und damit nicht einmal bei der Hälfte des möglichen Umfangs. Das geht aus Mitteilungen des ukrainischen Gasnetzbetreibers und von Gasprom hervor.

Der Umfang entsprach dem der vergangenen Tage, obwohl durch die Abschaltung von „Nord Stream 1“ wegen Wartungsarbeiten bis 21. Juli eigentlich größere Mengen durchgeleitet werden könnten. Laut Vertrag möglich sind tägliche Lieferungen von 109,6 Mio. Kubikmetern durch die Ukraine nach Europa.

Gasprom sieht Schuld für geringe Mengen bei Ukraine

Gasprom bemängelt der russischen Nachrichtenagentur Interfax zufolge, dass die Ukraine die Lieferungen nur noch durch eine Leitung erlaube. Durchgelassen werde das Gas nur noch an der Messstation Sudscha.

Die Pläne von Gasprom für die Durchleitung am Punkt Sochranowka seien abgelehnt worden, sagte Konzernsprecher Sergej Kuprijanow. Die Ukraine hatte angesichts des Kriegs erklärt, nicht mehr die Kontrolle über eine wichtige Kompressorstation dort zu haben. Nach Darstellung von Gasprom ist die Funktion der Anlagen aber nicht beeinträchtigt. Es könne auch dort weiter der Transit erfolgen.

Österreich: Am Montag noch etwas Gas eingespeichert

In Österreich wurde am Montag noch etwas Gas eingespeichert. Aber die Gasbefüllung der Speicher werde in den nächsten Tagen langsamer erfolgen, und „es ist möglich, dass an einzelnen Tagen auch Gas ausgespeichert wird“, teilte das Energieministerium heute mit. Der laufende Bedarf könne gedeckt werden, für die Stromproduktion werde derzeit kaum Gas benötigt.