Asylberechtigte sollen Arbeitskräftemangel entschärfen

Das Arbeitsmarktservice (AMS) soll künftig einen stärkeren Fokus auf die Vermittlung von Asylberechtigten legen. Eine von ÖVP-Arbeitsminister Martin Kocher gestern an das AMS übermittelte Zielvorgabe sieht Schulungsmaßnahmen vor, um etwaige Qualifikationslücken zu füllen. Außerdem sollen potenzielle Arbeitgeber gefunden werden. Im Zentrum steht die Tourismusbranche, die momentan händeringend nach Personal sucht. Gegebenenfalls sollen Asylberechtigte auch überregional vermittelt werden.

Gegen den Trend

Im Asylbereich war die Arbeitslosigkeit Ende Mai 2022 gegenüber dem Vergleichszeitraum 2021 um 0,2 Prozent gestiegen, während sie auf dem restlichen Arbeitsmarkt um 20 Prozent gesunken war. Ende Mai waren 34.743 Asylberechtigte beim AMS als arbeitslos vorgemerkt bzw. befanden sich in Schulungen, knapp drei Viertel davon in Wien.

Mit der Zielvorgabe will Kocher die Arbeitslosigkeit unter Asylberechtigten senken und gleichzeitig dem Arbeitskräftemangel entgegenwirken: „Trotz der aktuell sehr guten Arbeitsmarktlage und der hohen Anzahl an offenen Stellen ist die Zahl der arbeitslos gemeldeten Asylberechtigten gegenüber dem Vorjahr angestiegen, vor allem durch Neuzugänge. Es ist daher wichtig, hier anzusetzen und in Kooperation mit dem AMS weitere Vermittlungsanstrengungen zu unternehmen und Förderungen zu intensivieren.“