Saudi-Arabien warnt USA vor Einmischung in Fall Khashoggi

Im Streit um die Ermordung des Journalisten Jamal Khashoggi hat die Regierung Saudi-Arabiens die USA vor Einmischung gewarnt. „Ein Aufzwingen von Werten ist kontraproduktiv“, zitierte der von Saudi-Arabien finanzierte Nachrichtenkanal al-Arabija heute einen Regierungsvertreter. Kronprinz Mohammed bin Salman habe US-Präsident Joe Biden bei einem Treffen gestern Abend versichert, dass das Königreich „im Khashoggi-Vorfall die nötigen Schritte unternommen hat“.

Zugleich hätten die USA Fehler gemacht, darunter im Gefängnis Abu Ghraib im Irak, zitierte der Sender den Regierungsvertreter weiter. Das berüchtigte Gefängnis war im Zusammenhang mit einem US-Folterskandal im Jahr 2004 international bekanntgeworden. Die Fotos von den Misshandlungen einiger Insassen gingen um die Welt, sieben US-Soldaten wurden später deswegen angeklagt und verurteilt.

Bidens Warnung an den Kronprinzen

Den Worten des Regierungsvertreters waren Aussagen Bidens vorausgegangen, wonach er bei seinem Treffen mit Kronprinz Mohammed bin Salman auch die Ermordung des Journalisten angesprochen hatte. Der US-Präsident befindet sich derzeit gerade auf einem in den USA durchaus umstrittenen Besuch in Saudi-Arabien. Nach seinen ersten Gesprächen zog Biden eine positive Bilanz. Es seien bedeutende Fortschritte bei Sicherheits- und Wirtschaftsthemen erzielt worden, sagte er gestern.

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