G-20-Finanzminister gehen ohne Abschlusserklärung auseinander

Die Finanzministerinnen und -minister der G-20-Staaten haben ihr Treffen in Indonesien aufgrund unterschiedlicher Positionen zum Ukraine-Krieg ohne ein gemeinsames Abschlusskommunique beendet.

Allerdings habe über die Anstrengungen zur Bewältigung von Nahrungsmittelengpässen und die meisten anderen Konferenzthemen Übereinstimmung geherrscht, sagte die indonesische Finanzministerin Sri Mulyani Indrawati als Gastgeberin heute zum Abschluss des zweitägigen Treffens in Nusa Dua auf der Insel Bali.

Alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer hätten sich zum Geist der Zusammenarbeit und des Multilateralismus bekannt. Auch US-Finanzministerin Janet Yellen sprach von einer starken Übereinstimmung der G-20-Vertreterinnen und -Vertreter unter anderem in Fragen der Nahrungsmittelversorgung.

Russischer Angriffskrieg spaltet Gruppe

Bereits vor Abschluss des Treffens hatten Insider gesagt, dass kein gemeinsames Abschlusskommunique erwartet werde. Die Bewertung des russischen Angriffs auf die Ukraine und der Folgen des Krieges spaltet die Gruppe der zwanzig führenden Industrie- und Schwellenländer, zu denen auch Russland gehört.

„Die Handlungs- und Kommunikationsfähigkeit der G-20 wird durch den Krieg in der Ukraine, für den eines der G-20-Mitglieder die volle Verantwortung trägt, sehr stark behindert“, wurde aus dem französischen Finanzministerium verlautet.

China, Indien und Südafrika treten Russland gegenüber bei der Bewertung von dessen Angriff auf die Ukraine wesentlich zurückhaltender auf als etwa die USA und europäische Staaten. Im April hatte es in Washington ebenfalls keine gemeinsame G-20-Abschlusserklärung der Finanzminister gegeben.