Die für Juli geplante neue Runde der Syrien-Verfassungsgespräche in Genf ist abgesagt. Das teilte UNO-Syrien-Vermittler Geir Pedersen gestern in Genf mit. Einen Grund für die Absage nannte er nicht.
Russland, das die syrische Regierung stützt, hatte sich im Juni für eine Verlegung der Gespräche ausgesprochen. Die Schweiz habe ihre Neutralität verloren, sagte dazu der Syrien-Beauftragte der Regierung in Moskau. Er bezog sich auf die Sanktionen, die die Schweizer Regierung wegen des russischen Angriffes auf die Ukraine verhängt hat.
Ursprünglich war vom 25. bis 29. Juli die neunte Runde von Vertretern der Regierung, der Opposition und der Zivilgesellschaft geplant. Sie sollen eine neue Verfassung ausarbeiten, mit der ein Weg aus dem vor elf Jahren begonnenen Bürgerkrieg gefunden werden soll. Die vorherigen acht Gesprächsrunden haben seit 2019 kaum Ergebnisse erzielt.