Tiefe Spalte im Marmolata-Gletscher

Zwei Wochen nach dem Gletscherbruch auf der Marmolata-Spitze im norditalienischen Trentino, bei der elf Personen umgekommen sind, sorgen hohe Temperaturen in den Dolomiten weiter für Alarm. Der Marmolata-Gletscher wurde von der Höhe aus kontrolliert, nachdem der Betreiber einer Berghütte von einem lauten Knall auf der rechten Seite des Massivs berichtet hatte. Die Fachleute stellten fest, dass sich eine große Spalte im Gletscher aufgetan hat.

Hubschrauber vor dem Marmolata-Gletscher in Südtirol
Reuters/Guglielmo Mangiapane

Spalt 200 Meter breit

Ersten Luftaufnahmen zufolge ist die Gletscherspalte etwa 200 Meter breit, berichteten italienische Medien. Das Gebiet ist seit der Tragödie am 3. Juli für Wanderinnen und Wanderer gesperrt. Die Gletscherbeobachtung per Laser und Interferometer wird fortgesetzt.

Die Hitzewelle, die Italien seit Wochen belastet, lässt die Temperaturen auch im Hochgebirge steigen. Auf der auf 4.554 Meter Höhe liegenden Capanna Margherita, einer Schutzhütte auf den Gipfeln des Monte Rosa im norditalienischen Piemont, wurden am Sonntag 4,9 Grad gemessen. Am Samstag waren es 3,1 Grad gewesen.

Fortschritte bei forensischen Arbeiten

Inzwischen wurden die Arbeiten der Carabinieri zur Zuordnung der Leichenteile der Opfer des Gletscherbruches abgeschlossen. Labortests ermöglichten den Vergleich von etwa hundert DNA-Proben und bestätigten die Identität der elf Toten. Einige Familienmitglieder erhielten Materialien und Ausrüstungsgegenstände, die ihren Angehörigen gehört hatten und von Rettungsteams während der Suche geborgen worden waren.