Russische Journalistin vorübergehend festgenommen

Nach einer zweiten Protestaktion gegen Russlands Angriffskrieg in der Ukraine ist die Fernsehjournalistin Marina Owsjannikowa vorübergehend festgenommen worden. Auf ihrem Telegram-Kanal wurden gestern Fotos gepostet, die angeblich zeigen, wie sie von Polizisten in einen Minibus abgeführt wird. Mittlerweile teilte das Moskauer Bürgerrechtsportal OVD-Info unter Berufung auf ihren Anwalt mit, dass sie wieder frei sei.

Die russische Fernsehjournalistin Marina Owsjannikowa
APA/AFP/Kirill Kudryavtsev

Owsjannikowa hatte am Freitag Fotos gepostet, wie sie mit einem Protestplakat in Sichtweite des Kreml steht. „Putin ist ein Mörder“, stand auf dem Plakat und: „Seine Soldaten sind Faschisten.“

Die Mitarbeiterin des russischen Staatsfernsehens hatte im März in einer Livesendung ein Protestplakat gegen den Krieg in die Kamera gehalten. Darauf stand: „Stoppt den Krieg. Glaubt der Propaganda nicht. Hier werdet ihr belogen.“ Dafür bekam die bis dahin als linientreu geltende Redakteurin weltweit Anerkennung.

In Russland wurden Geldstrafen gegen sie verhängt. Nach der Aktion lebte sie zwischenzeitlich im Ausland und berichtete für die deutsche Zeitung „Welt“.