Hilfsorganisationen in Ukraine bereiten sich auf Winter vor

Noch herrschen auch in der Ukraine hochsommerliche Temperaturen. Doch Hilfsorganisationen bereiten sich bereits jetzt auf den Winter vor. So sollen etwa die Flüchtlingsquartiere winterfest gemacht werden.

„Das ist in erster Linie jetzt unser Auftrag – in Bezug auf Dämmung, in Bezug auf Fensterreparatur und in Bezug vielleicht auch auf Dachreparatur“, sagte Marianne Pecnik, gelernte Architektin und Leiterin der österreichischen Rotkreuz-Delegation in Lwiw.

Flüchtlingslager in der Ukraine
ORF\Bernt Koschuh

Gemeinschaftsraum mit Holzofen

Bisher haben sich Rotes Kreuz Österreich und „Nachbar in Not“ vor allem auf die Verteilung von günstig eingekauften Hygienepaketen konzentriert sowie auf die Ausrüstung von Notquartieren mit E-Herd, Mikrowellenherd und Kühlschrank. Angesichts möglicher Gasabschaltungen durch Russland und drohender Stromausfälle sind nun neue Prioritäten hinzugekommen.

Laut Walter Hajek, dem Leiter der internationalen Hilfe beim Roten Kreuz, ist ein Ziel, „dass zumindest ein Raum, sollte die Gasheizung ausfallen, geheizt werden kann und unabhängig vom Gas geheizt werden kann, damit die Menschen über den Winter kommen“. Rund 50 Quadratmeter hat ein solcher Gemeinschaftsraum. Beheizt werden soll er mit einem Holz- oder Pelletsofen in der Mitte.

Bessere Verteilung von Hilfsgeldern

Neben solchen mittelfristigen Zielen gibt es auch die längerfristigen für das kommende Jahr. Die Tausenden Ukrainerinnen und Ukrainer, die durch den Krieg arbeitslos werden, müssten wieder eine Lebensgrundlage bekommen – etwa durch Mikrokredite, sagte Maxim Dozenko, Generalsekretär beim Roten Kreuz Ukraine.

„Um den Leuten die Chance zu geben, ein kleines Business aufzubauen oder zum Beispiel ein kleines Glashaus zu bauen für ihr eigenes Essen, Gemüse – in den Dörfern. Es reicht nicht, heute einer Million Menschen Geld zu geben, das gerade einmal für einen Monat reicht, und das war’s dann“, so Dozenko. Das Spendengeld müsse noch klüger eingesetzt werden, damit ein Maximum an Hilfe ankommt.