Slowakei will weg von russischem Atombrennstoff

Der slowakische Ministerpräsident Eduard Heger hat bei einem Besuch in Wien zugesagt, die Abhängigkeit seines Landes von russischen Brennstoffen für Atomkraftwerke beenden zu wollen.

„Wir wissen nicht, wie lange es braucht. Aber wir arbeiten daran, weil uns viel daran liegt, dass wir die Abhängigkeit von russischem Brennstoff wegbekommen“, sagte Heger heute bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP).

„Andere Haltung“ Österreichs

Die Slowakei verhandle seit mehreren Monaten mit anderen Lieferanten, um die russischen Uranlieferungen zu ersetzen. Der Prozess dauere für gewöhnlich drei bis sechs Jahre. Krisenzeiten zwingen die Staaten allerdings rasch zu anderen Lösungen, so Heger.

Beide Regierungschefs betonten die freundschaftlichen Beziehungen zwischen Österreich und der Slowakei, die laut Nehammer auch ein „ehrliches Wort“ zuließen. Der Kanzler bekräftigte die „andere Haltung“ Österreichs zur Atomenergie. Österreich halte diese Energieform für „zu gefährlich“. Wenn etwas passiert, gebe es langfristige Konsequenzen. Im Regierungsprogramm hat die Bundesregierung 2020 festgeschrieben, die Inbetriebnahme der slowakischen Kernreaktoren Mochovce 3 und 4 verhindern zu wollen.