Twitter: Musk will Prozess um Fusion verzögern

Im Streit über den Rückzug von Elon Musk aus dem milliardenschweren Twitter-Deal wirft der Kurznachrichtendienst dem Tesla-Gründer vor, die Klage des Unternehmens auf Vollzug der Übernahme hinauszuzögern. „Millionen von Twitter-Aktien werden täglich unter einer Wolke von durch Musk geschaffenen Zweifeln gehandelt“, erklärte Twitter gestern.

Kein börsennotiertes Unternehmen dieser Größe und dieses Umfangs habe jemals diese Unsicherheiten ertragen müssen. Twitter habe den zuständigen Richter daher gebeten, Musks Vorschlag für einen Verhandlungstermin im Februar zurückzuweisen, wie aus einem Gerichtsakt hervorgeht.

Twitter drängt auf Prozess im September

Twitter poche weiter auf eine Verhandlung im September, um die Finanzierung des Deals sicherzustellen: Selbst wenn Musk zum Abschluss des Geschäfts verurteilt werde, könnte es wegen möglicher weiterer Rechtsstreitigkeiten noch Monate dauern, die Fremdfinanzierung abzuschließen, die aber im April auslaufe.

Mit der Klage will das Unternehmen Musk zwingen, die Fusion zum vereinbarten Preis von 54,20 Dollar pro Aktie durchzuziehen.

Musk hatte zuvor gesagt, Twitter mache wegen des Prozesstermins Druck, um die Wahrheit über Spam-Konten zu verschleiern und ihn zum Kauf des Unternehmens zu drängen.

Die Anwälte Musks erwägen einem Bericht der Zeitung „New York Post“ zufolge eine Gegenklage, um mehr Informationen über die Spam-Konten zu erhalten. Beide Seiten werden ihre Argumente bezüglich des vorgeschlagenen Starttermins der Gerichtsverhandlung heute vor einem Richter in Delaware vorbringen.