Mehr als 50 Festnahmen wegen Brandstiftung in Portugal

Die verheerenden Waldbrände der vergangenen Tage und Wochen sind in Portugal laut Regierung in vielen Fällen auf Unachtsamkeit und vorsätzliche Brandstiftung zurückzuführen.

Mehr als 50 Personen seien bis Mitte Juli unter dem Verdacht festgenommen worden, für Brände in Wäldern verantwortlich zu sein, erklärte Innenminister Jose Luis Carneiro gestern vor einem parlamentarischen Untersuchungsausschuss – über 20 Festnahmen mehr als im selben Vorjahreszeitraum, betonte er.

Nur rund ein Fünftel natürliche Ursachen

Nach den Erkenntnissen der Behörden hätten in Portugal nur 23 Prozent aller Brände rein natürliche Ursachen, sagte Carneiro. Rund 60 Prozent entstünden durch Unachtsamkeit bei der Benutzung von Feuer, etwa beim Grillen und Rauchen, oder durch das Entzünden von Lagerfeuern. Bei 13 Prozent liegt laut Carneiro vorsätzliche Brandstiftung vor. Die restlichen vier Prozent würden beim Einsatz landwirtschaftlicher Maschinen verursacht, erklärte der Minister.

Nach Angaben der Naturschutzbehörde Instituto da Conservacao da Natureza e das Florestas (ICNF) vernichteten Brände dieses Jahr in Portugal in gut sechseinhalb Monaten bereits fast 60.000 Hektar Vegetation – mehr als doppelt so viel wie im ganzen Vorjahr mit rund 28.400 Hektar.