UNO: Minsk hinter Zwangslandung von Flug mit Kritiker

Die Luftfahrtbehörde der Vereinten Nationen (ICAO) wirft nach neuen Erkenntnissen über die Hintergründe der erzwungenen Landung eines Ryanair-Fluges der Regierung in Minsk einen „rechtswidrigen Eingriff“ in den Flugverkehr vor.

Hochrangige Regierungsmitglieder unter Verdacht

Hochrangige belarussische Regierungsmitglieder hätten unter Vorspiegelung falscher Tatsachen die außerplanmäßige Landung des Ryanair-Flugs mit dem regierungskritischen Journalisten Roman Protasewitsch an Bord erzwungen. Belarus hatte die Unterbrechung des Fluges mit einer angeblichen Bombendrohung begründet.

Der oppositionelle Blogger lebte vor seiner Festnahme im Exil. Sein Social-Media-Kanal war eine der letzten unabhängigen Quellen für Nachrichten aus Belarus.

Von Kampfjet abgefangen

Protasewitsch war mit der Ryanair-Maschine auf dem Flug von Griechenland nach Litauen, als das Flugzeug von einem belarussischen Kampfjet abgefangenen und nach Minsk umgeleitet wurde. Begleitet wurde er von der russischen Studentin Sophia Sapega, die ebenfalls festgenommen wurde.