Entschädigung für Nanny wegen Diana-Interviews

27 Jahre nach einem legendären Interview mit Prinzessin Diana zahlt die BBC dem ehemaligen Kindermädchen von Prinz William und Prinz Harry eine Entschädigung.

„Ich möchte diese Gelegenheit nutzen, um mich bei ihr zu entschuldigen, auch bei Prinz William und Prinz Harry, für die Art, wie Prinzessin Diana getäuscht wurde und wegen der Konsequenzen für alle Beteiligten“, sagte BBC-Chef Tim Davie heute. Beide Seiten haben sich mit der Zahlung auf einen Vergleich geeinigt.

Der ehemaligen Nanny namens Alexandra Pettifer – besser bekannt unter ihrem früheren Namen Tiggy Legge-Bourke – wurde damals unterstellt, sie habe während ihrer Zeit als persönliche Assistentin von Prinz Charles eine Affäre mit dem Thronfolger gehabt.

Pettifer bedauerte, dass rechtliche Schritte notwendig gewesen seien, bis die BBC „den ernsthaften Schaden“ anerkannt habe, den sie dadurch erlitten habe. Ihre Anwältin sagte, die Gerüchte seien mutmaßlich im Rahmen der unlauteren Bemühungen des früheren BBC-Reporters Martin Bashir gestreut worden, um das Diana-Interview zu bekommen.

Gefälschte Dokumente

Aus einem im vergangenen Jahr veröffentlichten Untersuchungsbericht war hervorgegangen, dass Bashir gefälschte Dokumente eingesetzt hatte, um den Zugang zu Prinzessin Diana zu erhalten. Später vertuschte die BBC das Fehlverhalten ihres Reporters.

Hätte der Sender damals sorgfältig gearbeitet, hätte die 1997 gestorbene Diana die Wahrheit noch zu Lebzeiten erfahren können, sagte Davie. „Wir haben sie, die Royal Family und unser Publikum im Stich gelassen.“

Das zur besten Sendezeit ausgestrahlte Exklusivgespräch hatte 1995 rund 23 Millionen Menschen in Großbritannien vor die Fernseher gelockt. Die damals bereits von Prinz Charles getrennte, aber noch nicht geschiedene Prinzessin beschrieb, wie sie sich vom Königshaus alleine gelassen und sabotiert fühlte, und legte die Affäre ihres Mannes mit seiner heutigen Ehefrau Camilla Parker-Bowles offen. „Wir waren zu dritt in dieser Ehe“, sagte Diana in die Kamera.