Rote Liste bedrohter Arten so lange wie noch nie

Die gestern von der Weltnaturschutzunion (IUCN) vorgestellte Aktualisierung der Roten Liste bedrohter Tier- und Pflanzenarten zeichnet dem WWF zufolge ein „düsteres Bild der Lage von Flora und Fauna“.

Von den insgesamt mehr als 147.500 erfassten Arten fänden sich fast 41.500 in Bedrohungskategorien – mehr als jemals zuvor. Laut IUCN ist der Tiger weiter stark gefährdet, ebenso der erstmals untersuchte Wandernde Monarchfalter.

Trotz intensiver Schutzmaßnahmen hat sich die Lage der Tiger nicht verbessert. Besiedelte die größte Raubkatze der Welt einst fast ganz Asien, ist ihr Verbreitungsgebiet seit 1994 (1,9 Millionen Quadratkilomter) noch einmal um mehr als die Hälfte gesunken (Stand 2020: 885.877 Quadratkilometer).

Störe in Europa bedroht

Der Wandernde Monarchfalter wurde von der IUCN ebenfalls als stark gefährdet eingestuft. Vor allem der westliche Bestand steht vor dem Aus. Von geschätzten zehn Millionen Schmetterlingen in den 1980ern verbleiben dort nur noch um die 1.900.

Neben Asien und Amerika ist auch Europa Schauplatz des Artensterbens. Sieben der acht in Europa vorkommenden Störarten sind vom Aussterben bedroht. Die achte Spezies – der einzige noch in Österreich lebende Sterlet – gilt nun als stark gefährdet. Den Glattdick, dessen letzte Bestände in der EU in der Donau – früher auch in Österreich – schwammen, hat die IUCN dort für ausgestorben erklärt.