Türkei: Abkommen zu Getreideexporten wird unterzeichnet

Russland und die Ukraine werden nach Angaben der Türkei heute eine Vereinbarung zur Wiederaufnahme der ukrainischen Getreideexporte über das Schwarze Meer unterzeichnen. Das Büro des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan teilte gestern mit, an der Unterzeichnung in Ankara nehme auch UNO-Generalsekretär Antonio Guterres teil. Dessen Sprecher hatte zuvor bestätigt, dass Guterres in die Türkei aufgebrochen ist, hatte aber betont, dass noch nicht alle Details ausverhandelt seien.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sagte gestern in seiner täglichen Videoansprache, dass er für heute Nachrichten bezüglich der „Entsperrung unserer Häfen“ erwarte.

Die Ukraine ist einer der größten Getreideexporteure der Welt. Die Blockade ukrainischer Häfen durch Russlands Schwarzmeerflotte hat die Getreidepreise weltweit drastisch ansteigen lassen und eine internationale Nahrungsmittelkrise ausgelöst. Dutzende Schiffe sitzen fest, rund 20 Millionen Tonnen Getreide stehen in den Silos des Hafens von Odessa zur Ausfuhr bereit.

Details unbekannt

Details des Abkommens sind noch nicht bekannt. Diplomaten hatten vor rund einer Woche erklärt, es gehe unter anderem um eine sichere Passage für ukrainische Getreideschiffe durch verminte Hafengewässer und eine Waffenruhe während der Schiffsbewegungen. Zudem solle die Türkei mit Unterstützung der Vereinten Nationen die Frachter inspizieren, um russische Bedenken über Waffenschmuggel zu zerstreuen.

Das ukrainische Außenministerium erklärte, es gehe um ein Dokument, das Russland und die Ukraine verpflichte, sichere Exportrouten im Schwarzen Meer zu gewährleisten. Die Ukraine werde aber nur zustimmen, wenn die Sicherheit der südlichen Regionen der Ukraine, „starke Positionen“ der ukrainischen Streitkräfte im Schwarzen Meer und sichere Exporte ukrainischer Agrarprodukte garantiert seien.