Minister Totschnig: Appell gegen Hamstern von Holz

Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig (ÖVP) appelliert an die Verbraucher, keine Hamsterkäufe bei Holz zu tätigen. „Der Verbrauch für ein Jahr wird teilweise für drei Jahre eingekauft. Da entsteht natürlich eine künstliche Verknappung“, sagte der Politiker im Gespräch mit der APA. Weitere Entlastungsmaßnahmen gegen die hohe Inflation hält Totschnig aktuell aber nicht für notwendig.

Im Zuge der allgemeinen Teuerung sind zuletzt auch die Holzpreise deutlich gestiegen. Vom Preisschub wurde neben Energie und Lebensmitteln zuletzt auch Holz erfasst, das momentan als Alternative zu Gas und Heizöl stark nachgefragt wird. Zuletzt mehrten sich außerdem Berichte über knappe Holzlagerbestände im Handel.

„Holz ist das neue Klopapier. Wir sehen da eine Entwicklung, die wir noch als Klopapiereffekt aus der Corona-Krise kennen“, so Totschnig. Werde nur der Bedarf für heuer abgedeckt, so sei die Versorgung gesichert. Sein Appell an die Bevölkerung laute daher: „Bitte normal einkaufen! Nicht hamstern, nicht horten!“

Abwarten bei neuen Entlastungsmaßnahmen

Generell sieht der Minister Österreich im Kampf gegen die Teuerung gerüstet. Auf die Frage, ob er die Einführung des zuletzt vieldiskutieren Stromrechnungsdeckels befürworte, verwies Totschnig auf bereits geschnürte Entlastungspakete: „Wir sind in einer Phase, wo die Entlastungsmaßnahmen, die wir als Bundesregierung beschlossen haben, zu greifen beginnen.“ Man müsse nun abwarten, wie sich die Situation entwickle.

Unklar war zuletzt, ob auch kleine und mittlere Unternehmen und damit ein Gutteil der landwirtschaftlichen Betriebe von einer möglichen Stromrechnungsdeckelung erfasst werden könnten. Derzeit prüfe das Finanzministerium alle Alternativen – auch im Sinne der Landwirtschaft, so Totschnig. Er verwies auf das Versorgungssicherheitspaket für den Agrarsektor.