HRW wirft russischem Militär Folter vor

Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW) wirft der russischen Armee Folter, illegale Verhaftungen und Freiheitsberaubung von Zivilpersonen im Süden der Ukraine vor. „Die russischen Truppen haben die von ihnen besetzten Gebiete im Süden der Ukraine in einen Abgrund der Angst und der wilden Anarchie verwandelt“, sagte heute die HRW-Beauftragte für die Ukraine, Julia Gorbunowa.

Gorbunowa erwähnte neben der Folter auch „unmenschliche Behandlungen“, „willkürliche Festnahmen“ und „Freiheitsberaubung“ in den Regionen Cherson und Saporischschja. Die russischen Behörden müssten dafür sorgen, dass diese Misshandlungen sofort endeten.

HRW hat nach eigenen Angaben mehr als 70 Ukrainerinnen und Ukrainer befragt, die mehr als 40 Fälle von Misshandlungen und Folter geschildert hätten. Sie seien gefoltert worden oder zu Zeugen von Folter geworden. Die Opfer seien verprügelt oder Stromstößen ausgesetzt worden, sie hätten Verletzungen an den Rippen oder Zähnen, Verbrennungen oder Gehirnerschütterungen erlitten.