Saudi-Arabien: 15 Millionen Captagon-Pillen beschlagnahmt

Saudi-Arabien hat nach eigenen Angaben knapp 15 Millionen Tabletten des Aufputschmittels Captagon beschlagnahmt. Die Zollbehörde habe einen Versuch vereitelt, die Drogen über den Hafen von Dschiddah am Roten Meer ins Land zu schmuggeln, wie die Nachrichtenagentur SPA gestern meldete. Demnach waren die 14.976.000 Pillen in einer „Maschine zur Herstellung von Betonblöcken“ versteckt.

Captagon als „Partypille“

In Saudi-Arabien kommt es regelmäßig zur Beschlagnahmung von Captagon. Das Land gilt als der größte Absatzmarkt für die Pillen. Reiche Saudi-Araber konsumieren sie als Partypille. Arbeiter, die häufig mehreren Jobs gleichzeitig nachgehen müssen, nehmen sie als Aufputschmittel.

Der in den Pillen enthaltene Wirkstoff Fenetyllin gehört zur Gruppe der Amphetamine und unterdrückt Schmerzen und Müdigkeit. Die Droge wird meistens in Syrien und im Libanon hergestellt und zu seinem Hauptabnehmermarkt in der Golfregion geschmuggelt – häufig in Obst- und Gemüsetransporten.

Drogenschmuggel nimmt zu

Im vergangenen Jahr hatte der Zoll des Königreichs insgesamt 119 Millionen der Aufputschpillen beschlagnahmt, die Menge der 2022 bisher beschlagnahmten Pillen deutet demnach auf eine Zunahme des Drogenschmuggels hin. Captagon ist auch als „Dschihadisten-Droge“ bekannt und gilt unter Kämpfern der Miliz Islamischer Staat (IS) als weit verbreitet.