Trump: Ausschuss zu Kapitol-Erstürmung ist „Scheingericht“

Der frühere US-Präsident Donald Trump hat den parlamentarischen Untersuchungsausschuss zur Kapitol-Erstürmung heftig attackiert und als „Scheingericht“ bezeichnet. In dem von ihm selbst gegründeten Onlinenetzwerk Truth Social kritisierte Trump heute das Gremium als „korrupt und sehr parteiisch“.

Der Kongressausschuss hatte Trump in einer öffentlichen Anhörung gestern absichtliche Untätigkeit vorgeworfen, als seine Anhänger am 6. Januar 2021 den Sitz des US-Kongresses in Washington gestürmt hatten. Der republikanische Abgeordnete Adam Kinzinger sagte, der damalige Präsident habe sich stundenlang geweigert, die Angreifer zurückzurufen – und damit seinen Amtseid verletzt.

„USA gehen zur Hölle“

Trump wiederholte am Tag darauf seine – durch keinerlei Belege gestützte – Behauptung, seine Niederlage gegen den heutigen Präsidenten Joe Biden bei der Wahl im November 2020 sei durch Manipulationen zustande gekommen. „Mir und unserem Land wurde eine Wahl manipuliert und gestohlen. Die USA gehen zur Hölle. Soll ich glücklich sein?“, schrieb der 76-Jährige, der für 2024 eine erneute Kandidatur für das Weiße Haus erwägt.

Trump warf die Frage auf, warum der U-Ausschuss den für den Schutz des Präsidenten zuständigen Secret Service nicht zu gegen ihn erhobenen Vorwürfen befragt habe. „Weil sie die Antwort kennen und sie nicht mögen. Ein Scheingericht!“, schrieb Trump. Er bezog sich auf Anschuldigungen, wonach er am 6. Januar 2021 versucht haben soll, dem Fahrer die Kontrolle über seine Limousine zu entreißen, um sich den Demonstranten anzuschließen.