Wirtschaftskrise in Kuba: Präsident ruft zu „Geduld“ auf

Der kubanische Präsident Miguel Diaz-Canel hat von seinen Landsleuten angesichts der aktuellen Wirtschaftsprobleme „Geduld“ eingefordert. Es gebe keine „sofortige“ Lösung für die derzeitigen Probleme, sagte Diaz-Canel gestern bei einer Sondersitzung des Parlaments in Havanna. In mehreren Ortschaften hatte es zuletzt Demonstrationen wegen wiederholter Stromausfälle gegeben.

Die Situation werde von einigen Mitbürgern und Mitbürgerinnen genutzt, um „die Revolution anzugreifen“, sagte Diaz-Canel. Andere beteiligten sich an „Vandalismus“, würden Steine werfen und Fenster einschlagen. Wer so handle, entspreche den Erwartungen der Verfechter „der Gegenrevolution und der Blockade“, sagte der Präsident. Damit bezog sich Diaz-Canel auf die von den USA verhängte Wirtschaftsblockade.

Dutzende Einwohner und Einwohnerinnen von Los Palacios im Westen Kubas hatten sich Mitte Juli an Protesten gegen die Stromausfälle beteiligt. Laut Berichten unabhängiger Medien gab es in dieser Woche ähnliche Proteste in Jagüey Grande im Westen und Sagua la Grande im Zentrum.

Kuba kämpft seit Mai mit Problemen bei der Stromversorgung. Mehrere Kraftwerke sind ausgefallen oder werden gewartet. In Kuba herrscht derzeit die schwerste Wirtschaftskrise seit 30 Jahren. Es mangelt an Lebensmitteln, Medikamenten und Treibstoff.