Bayreuther Festspiele: Konsequenzen nach Sexismusvorwürfen

Die Bayreuther Festspiele kündigen nach Sexismusvorwürfen Konsequenzen an. „Das sind ungeheuere Vorwürfe“, sagte der Vorsitzende des Verwaltungsrates, Georg von Waldenfels, heute. Es gebe „gar kein Vertun, dass wir mit allem Ernst und aller Unnachgiebigkeit dem nachgehen werden“. Der Verwaltungsrat wolle sich in seiner nächsten Sitzung mit dem Thema befassen.

Der Start der Festspiele an diesem Montag wird von Sexismusvorwürfen überschattet und hat nun auch eine „#MeToo“-Debatte. Im „Nordbayerischen Kurier“ berichteten Frauen, dass sie auf dem Grünen Hügel angefasst wurden oder sich sexuelle Anzüglichkeiten anhören mussten.

Festspielchefin selbst betroffen

Festspielchefin Katharina Wagner bestätigte, dass auch sie selbst betroffen war: „Sexuelle Anzüglichkeiten und teilweise Übergriffe in gewisser Weise, ja“, sagte sie der dpa. „Ich habe mich aber zu wehren gewusst.“ Heute fügte sie hinzu, sie habe „sehr, sehr deutlich gehandelt“.

Sie befinde sich als Festspielchefin aber auch in keiner Abhängigkeit. Sie könne verstehen, dass Frauen, die in der Hierarchie nicht so weit oben stünden wie sie, Angst hätten, über Übergriffe zu sprechen. Diese Angst wolle sie den Frauen nehmen. Sie rief diese auf, sich zu melden – auch anonym über einen Briefkasten oder Briefe, die unter ihrer Bürotür hindurchgeschoben werden könnten.