Geheimdienst fordert Mithilfe in besetzten Gebieten

Das ukrainische Verteidigungsministerium fordert Bürgerinnen und Bürger in der Region um die Stadt Enerhodar im Süden des Landes zur Hilfe im Kampf gegen russische Truppen und Kollaborateure auf. „Es ist von hoher Dringlichkeit, dass Sie uns bitte die genaue Lage der Stützpunkte der Besatzungstruppen und die Wohnadressen der Truppen (…) sowie die Wohnorte der Kommandanten mitteilen“, heißt es in einem auf Telegram veröffentlichten Aufruf der Geheimdienstabteilung des Ministeriums.

Gebeten wird auch um Informationen über Kollaborateure und ihre Wohn- und Arbeitsorte. Zudem will der Geheimdienst wissen, wer mit den Besatzern „sympathisiert“. Russland hat Enerhodar Anfang März erobert. Anfang Mai wurde ein von den Besatzern ernannter Bürgermeister bei einer Explosion verletzt. Die russische Regierung sprach damals von einem terroristischen Angriff.

„Lasst uns gemeinsam die Besatzer aus unserer Heimat vertreiben“, heißt es in dem Aufruf. Man könne sich an den Geheimdienst per Telefon oder über WhatsApp und Signal wenden. Enerhodar hatte vor dem Krieg mehr als 50.000 Einwohner. Viele von ihnen arbeiten in den beiden Kraftwerken in der Nähe der Stadt.