Deutsche Gasspeicher auf „ordentlichem Einspeicherpfad“

Der Chef der deutschen Bundesnetzagentur, Klaus Müller, hat sich mit dem aktuellen Fülltempo der Gasspeicher weitgehend zufrieden gezeigt. Die deutschen Speicher befänden sich „endlich wieder auf einem ordentlichen Einspeicherpfad“, schrieb Müller heute Vormittag auf Twitter. Der Füllstand (per 23. Juli) liege bei 65,91 Prozent. „Jetzt gilt es, die 75 Prozent Quote zum 1.9. zu schaffen.“

Auch der angeschlagene Gasimporteur Uniper habe die Ausspeicherung, also die Entnahme von Gas, beendet.

Während des vorübergehenden Stopps russischer Gaslieferungen durch die Ostseepipeline „Nord Stream 1“ aufgrund von Wartungsarbeiten wurde in Deutschland zwar Gas eingespeichert, aber auf sehr niedrigem Niveau. Uniper hatte sogar damit begonnen, Gas aus Speichern zu entnehmen. Um einen Mangel im Winter zu vermeiden, will Deutschland die Speicher so schnell wie möglich zu füllen. Bis 1. November sollen sie zu 95 Prozent gefüllt sein.

Gewessler: Gasspeicher Haidach noch heuer anzapfen

Unterdessen will die österreichische Bundesregierung einem Zeitungsbericht zufolge den für die Versorgung Bayerns wichtigen Gasspeicher Haidach bei Salzburg schnell anzapfen. „Wir haben beschlossen, dass alle Gasspeicher auf österreichischem Staatsgebiet an unser Netz angeschlossen werden müssen“, sagte Energieministerin Leonore Gewessler (Grüne) der „Süddeutschen Zeitung“ (Montag-Ausgabe). Dieser Beschluss sei rechtskräftig, so die Ministerin weiter.

Dieser Speicher war bisher nur an das deutsche Gasnetz angeschlossen und versorgte vor allem Bayerns Haushalte und Industrieunternehmen mit Gas. Haidach ist einer der größten Untertageerdgasspeicher Europas. Sie erwarte, dass ein erster Anschluss in Haidach an das heimische Gasnetz noch in diesem Jahr erfolgen werde. „Die Speicher sind unser zentraler Sicherheitspuffer für den Winter“, betonte Gewessler. Sie seien derzeit zu 50 Prozent gefüllt, ergänzte sie.