Integrationsbericht: Arbeit und Gesundheit bleiben Baustellen

Bereits jede vierte Person hat Migrationshintergrund. Das zeigt das statistische Jahrbuch zum Thema Integration, das heute gemeinsam mit dem Integrationsbericht präsentiert wurde. Besonders stark angestiegen ist seit 2015 die Zahl von Syrern und Afghanen, aber auch von Rumänen, Bulgaren und Ungarn. Herausforderungen bestehen am Arbeitsmarkt und im Gesundheitsbereich, wo Personen mit Migrationshintergrund weniger Vorsorge und Impfungen in Anspruch nehmen.

Angesichts von über 30.000 Asylanträgen und 80.000 Registrierungen von Vertriebenen aus der Ukraine sprach Integrationsministerin Susanne Raab (ÖVP) bei der Präsentation von einer „Riesenherausforderung“. Man habe aber die Angebote auf allen Sektoren erweitert, so gebe es etwa so viele Sprachkurse wie nie zuvor. Einen Schwerpunkt lege man auch auf den Arbeitsmarkt, wo vor allem Ukrainerinnen angesichts ihrer Ausbildung – 72 Prozent weisen laut einer Studie Hochschulabschlüsse auf – auch eine Art Hoffnungsträger sind.

Damit diese Frauen aber auch tatsächlich arbeiten können, brauche es ein entsprechendes Angebot an Kinderbetreuungseinrichtungen, wie Katharina Pabel, die Vorsitzende des Integrationsbeirats, betonte. Dazu bedürfe es einer entsprechenden Sprachförderung und auch im Ausland erworbene Qualifikationen müssten rascher anerkannt werden.

Vorsorgeangebote werden weniger genutzt

Pabel hob auch die Unterschiede im Zugang zum Gesundheitssektor hervor. So nehmen Migrantinnen und Migranten Vorsorgeangebote eher weniger wahr als die Stammbevölkerung, sowohl das Angebot von Zahnärztinnen und Zahnärzten als auch beispielsweise Mammografien. Die CoV-Impfquote lag bei Österreicherinnen und Österreichern bei 73 Prozent, bei ausländischen Staatsangehörigen bei 56 Prozent. Dabei zeigen sich freilich deutliche Unterschiede. Iraner ließen sich zu 76 Prozent impfen, Russen und Rumänen dagegen nur zu 37 bzw. 38 Prozent.