DR Kongo: Demonstranten stürmten Sitz der UNO-Mission

Demonstranten haben den Sitz der UNO-Mission im Osten der Demokratischen Republik (DR) Kongo verwüstet. Sie seien gestern mit Gewalt in das Gebäude in der Stadt Goma eingedrungen und hätten Mobiliar zerstört sowie gestohlen, berichteten Augenzeugen der dpa. Sicherheitskräfte hätten mit Tränengas und Schüssen reagiert.

Die Polizei in der Provinz Nordkivu erklärte, bei den Angreifern habe es sich um Kriminelle gehandelt, die die Demonstration gegen die Präsenz der UNO-Blauhelme im Kongo für ihre Zwecke ausgenutzt hätten.

Zivilgesellschaftliche Organisationen und die Partei von Präsident Felix Tshisekedi hatten zu der Demonstration in Goma aufgerufen. Hintergrund ist eine Äußerung des kongolesischen Senatspräsidenten Modeste Bahati von Mitte Juli. Er hatte die UNO-Mission MONUSCO aufgefordert, den Kongo zu verlassen.

Die UNO-Stabilisierungsmission ist seit mehr als 20 Jahren im Nordosten des Kongo stationiert. In dem zentralafrikanischen Land sollen nach Angaben der USA etwa 130 unterschiedliche bewaffnete Gruppen aktiv sein. Vielen von ihnen geht es um die Kontrolle der wertvollen Bodenschätze des Landes. Die DR Kongo mit ihren rund 90 Millionen Einwohnern ist reich an Bodenschätzen wie Kupfer, Kobalt, Gold und Diamanten.