Empörte Reaktionen nach Hinrichtungen in Myanmar

Westliche Regierungen und Menschenrechtsorganisationen haben die Hinrichtungen von vier Häftlingen durch die Militärjunta in Myanmar scharf verurteilt.

UNO-Menschenrechtskommissarin Michelle Bachelet nannte die Exekutionen in einer Erklärung „grausam und rückschrittlich“. Sie sei bestürzt, „dass das Militär trotz weltweiter Appelle diese Hinrichtungen ohne Rücksicht auf die Menschenrechte vollstreckt hat“. Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell sprach von den Exekutionen als „politisch motiviert“. US-Außenminister Antony Blinken äußerte Zuversicht, dass die „verwerflichen“ Hinrichtungen der Demokratiebewegung nicht Einhalt gebieten könnten.

Mehr als drei Jahrzehnte lang waren in Myanmar keine Todesurteile mehr vollstreckt worden. Die Junta habe „einen neuen traurigen Tiefpunkt ihrer Gewaltherrschaft erreicht“, sagte ein Sprecher des Auswärtigen Amts in Berlin. Dass auch zwei bekannte Dissidenten exekutiert worden seien, zeige die „Verachtung der Militärs für die demokratischen Bestrebungen des eigenen Volkes“.

Die staatliche Zeitung „Global New Light of Myanmar“ hatte zuvor berichtet, dass vier Gefangene wegen „brutaler und unmenschlicher Terrorakte“ hingerichtet worden seien. Einer der Exekutierten war der frühere Abgeordnete Phyo Zeya Thaw. Er gehörte der Nationalen Liga für Demokratie (NLD) an, der Partei der entmachteten De-facto-Regierungschefin Aung San Suu Kyi.