UNO: Mehr als 470 Opfer von Bandengewalt in Haiti

In einem Armenviertel in Haitis Hauptstadt Port-au-Prince sind nach UNO-Angaben innerhalb von zehn Tagen Hunderte Menschen Opfer der grassierenden Bandenkriminalität geworden. Mehr als 471 Menschen wurden zwischen dem 8. und 17. Juli im Viertel Cite Soleil getötet oder verletzt bzw. gelten als vermisst, wie die UNO gestern mitteilte.

Es seien auch schwerwiegende Fälle sexueller Gewalt und Rekrutierungen von Burschen durch die Banden gemeldet worden. 3.000 Einwohner hätten vor der Bandengewalt fliehen müssen.

Der von Armut, politischen Krisen und Naturkatastrophen heimgesuchte Karibik-Staat kommt seit Jahren nicht zur Ruhe. Die Ermordung von Präsident Jovenel Moise im Juli 2021 sowie ein schweres Erdbeben im folgenden Monat mit 2.200 Toten haben die Probleme des Landes weiter verschärft. Derzeit hat die Bevölkerung auch mit einem starken Anstieg der Lebensmittelpreise und mit Treibstoffmangel zu kämpfen.