Evakuierungen wegen Waldbrandes in Deutschland

Angefacht von heftigen Sturmböen hat sich im deutschen Bundesland Brandenburg ein Acker- und Waldbrand gestern stark ausgebreitet. Die Behörden gaben die betroffene Fläche am Abend mit 300 bis 800 Hektar an, noch am Nachmittag waren es zehn Hektar gewesen. Erste Bewohner und Bewohnerinnen von umliegenden Orten mussten ihre Wohnungen verlassen. Betroffen waren rund 600 Menschen.

Helikopter bekämpft Feuer in Schmilka
Reuters/Matthias Rietschel

In der Brandfläche im Kreis Elbe-Elster steht zudem mindestens ein Windrad, weitere Anlagen seien gefährdet. Ein Sprecher der Feuerwehr sagte in der Früh, die Lage sei „sehr angespannt“. Laut dem stellvertretenden Waldschutzbeauftragten Philipp Haase wurden für heute Hubschrauber der deutschen Bundeswehr angefordert.

Sturm erschwert Löscharbeiten

Die Sturmböen hätten die Löscharbeiten erheblich erschwert und „in Teilen sogar unmöglich“ gemacht, hieß es vom Landkreis in einer Mitteilung. Im Laufe des Einsatzes seien sieben Einsatzkräfte verletzt worden, sechs von ihnen seien demnach ins Krankenhaus gebracht worden. Zudem sei eine Schweinemastanlage in Kölsa-Siedlung abgebrannt, viele Tiere seien dabei verendet. Insgesamt 400 Einsatzkräfte waren nach Angaben des Landkreises beteiligt.

Katastrophenalarm in Sächsischer Schweiz

Im Nationalpark Sächsische Schweiz weitete sich ein Waldbrand aus, der im Tschechischen Nationalpark Böhmische Schweiz ausgebrochen war. Für Bad Schandau wurde heute Früh Katastrophenalarm ausgelöst. Die Einsatzkräfte hätten sich zu ihrem eigenen Schutz in der Nacht zurückgezogen, heißt es von den Einsatzstellen. Seit der Früh laufe die aktive Brandbekämpfung mit frischen Einsatzkräften. Zur Brandbekämpfung seien auch zwei Wasserwerfer mit jeweils 10.000 Litern Fassungsvermögen und zwei Hubschrauber im Einsatz.