Strache-Prozess mit weiteren Zeugenbefragungen fortgesetzt

Am Wiener Landesgericht wird heute der Prozess gegen den ehemaligen Vizekanzler und FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache und den mitangeklagten Immobilienunternehmer Siegfried Stieglitz wegen Bestechlichkeit bzw. Bestechung fortgesetzt. Drei Zeugen sind geladen, am Vormittag war auch Norbert Hofers (FPÖ) einstiger Kabinettschef als Infrastrukturminister unter Türkis-Blau, Rene Schimanek, an der Reihe. Er lieferte vage Einblicke, wie Aufsichtsratsbesetzungen zustande kamen.

Laut Anklage soll Strache Stieglitz für in mehrere Tranchen gestückelte Spenden an den FPÖ-nahen Verein „Austria in Motion“ einen Aufsichtsratsposten in der ASFINAG verschafft haben. Eine entsprechende Liste mit Namen möglicher FPÖ-Kandidaten für Gremien in staatsnahen Unternehmen, auf der auch Stieglitz landete, soll Schimanek weitergegeben haben.

Ob dieser damit einem Wunsch Straches entsprach und ob der damalige FPÖ-Chef dem befreundeten Immobilienunternehmer gegen eine finanzielle Gefälligkeit unter die Arme griff, muss das Gericht klären. Strache und Stieglitz bestreiten die gegen sie erhobenen Vorwürfe. Mit den Urteilen dürfte bei planmäßigem Verhandlungsverlauf kommenden Freitag zu rechnen sein. Es gilt die Unschuldsvermutung.