Ermittlungen nach Übergriffsvorwürfen in Bayreuth

Nach Vorwürfen zu sexuellen Übergriffen bei den Bayreuther Festspielen ermittelt die Staatsanwaltschaft. „Das Ermittlungsverfahren wurde aufgrund der medialen Berichterstattung von Amts wegen eingeleitet“, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Bayreuth heute und bestätigte Medienberichte.

„Das Verfahren läuft derzeit gegen keine konkrete Person, sondern gegen Unbekannt.“ Eine Strafanzeige liege bisher nicht vor, sagte der Sprecher.

Auch Festspielchefin betroffen

Im „Nordbayerischen Kurier“ hatten Frauen in der vergangenen Woche anonym berichtet, dass sie angefasst wurden oder sich sexuelle Anzüglichkeiten anhören mussten. Festspielchefin Katharina Wagner bestätigte, dass auch sie selbst betroffen war: „Sexuelle Anzüglichkeiten und teilweise Übergriffe in gewisser Weise, ja“, sagte sie der dpa. „Ich habe mich aber zu wehren gewusst.“ Sie fügte hinzu, sie habe „sehr, sehr deutlich gehandelt“.

„Schockiert“ sei sie von Berichten über Übergriffe, Beleidigungen und Anzüglichkeiten, sagte Wagner. Die Festspiele kündigten Konsequenzen an. „Das sind ungeheure Vorwürfe“, sagte der Vorsitzende des Verwaltungsrates, Georg von Waldenfels.

Es gebe „gar kein Vertun, dass wir mit allem Ernst und aller Unnachgiebigkeit dem nachgehen werden“. Die Bayreuther Festspiele waren am Montag mit einer Neuinszenierung von „Tristan und Isolde“ gestartet.