Nehammer verteidigte Ende der Quarantäne

Bundeskanzler Karl Nehammer hat das von der Regierung besiegelte Aus der CoV-Quarantäne verteidigt. „Wir sind hier nicht alleine mit diesem Weg“, verwies er heute nach dem Sommerministerrat auf Länder, die die Isolation ebenfalls abgeschafft haben bzw. abschaffen werden. Zuvor hatte SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner scharfe Kritik am CoV-Kurs der Regierung geübt.

Die kritische Infrastruktur sei derzeit nicht gefährdet, argumentierte Nehammer, und: „Das Wichtige ist, wenn man Symptome hat, bleibt man zu Hause.“ Auch solle man nicht zur Arbeit gehen, wenn man sich nicht wohlfühlt, erklärte der Kanzler den neuen Weg im CoV-Management. All das trage dazu bei, „dass die Menschen ein Stück weit befreiter sind“.

An sich sieht die neue Verordnung vor, dass an die Stelle einer Absonderung Verkehrsbeschränkungen treten. Definiert sind allerdings Ausnahmen etwa für sensible Bereiche. Das gilt allerdings nicht für dort Beschäftigte. So darf beispielsweise ein infiziertes Kind den Kindergarten nicht besuchen, eine infizierte Pädagogin aber dort tätig sein.

Rendi-Wagner kritisiert „rein politische Entscheidung“

Rendi-Wagner hatte sich schon heute Früh strikt gegen das für Anfang August angekündigte Ende der CoV-Quarantäne ausgesprochen. Die Regierung habe hier eine „rein politische Entscheidung, ohne Fakten und Evidenz“ getroffen. Das sei ein „verantwortungsloses Vorgehen“, befand Rendi-Wagner im Vorfeld des Sommerministerrats. Die Grünen hätten auf ganzer Linie enttäuscht und der ÖVP wieder einmal nachgegeben. Deshalb ist für die SPÖ-Chefin „die gesamte Regierung rücktrittsreif“.