Lufthansa am Boden: Ver.di zieht Streik in Ferienzeit durch

Mitten in der Ferienzeit hat die Gewerkschaft ver.di mit einem Warnstreik des Bodenpersonals die Lufthansa lahmgelegt. Nach der Absage von mehr als 1.000 Flügen ging heute an den Drehkreuzen Frankfurt und München fast gar nichts mehr, rund 134.000 Passagiere mussten ihre Reisepläne ändern. Auch 19 Flüge der Lufthansa-Tochter Austrian Airlines (AUA) sind betroffen. Für morgen rechnet die AUA aber wieder mit einem regulären Betrieb, teilte eine Sprecherin der APA mit.

Die deutsche Gewerkschaft ver.di hatte zuvor angekündigt, bis zur nächsten Tarifgesprächsrunde keine weiteren Streiks zu planen. Die nächste Verhandlungsrunde ist für den 3. und 4. August anberaumt. Für Chaos am Flughafen in Schwechat sorgten die Ausfälle heute nicht, sagte die Sprecherin. Man habe die meisten Passagiere rechtzeitig erreicht und so ratlose Menschenmassen vor Check-in-Schaltern verhindern können. Von den Ausfällen sind nach Angaben der AUA rund 2.100 Passagiere der österreichischen Lufthansa-Tochter betroffen.

Lange Schlangen in Frankfurt

Während sich laut ver.di rund 5.000 Beschäftigte an den Aktionen beteiligten und für höhere Gehälter demonstrierten, bangten in den Terminals zahlreiche Passagiere um ihre Möglichkeiten zum Weiterflug. In Frankfurt bildeten sich am Vormittag lange Schlangen meist ausländischer Passagiere vor den spärlich besetzten Umbuchungsschaltern.

Den Kunden seien je nach Flugziel unterschiedliche Lösungen angeboten worden, sagte eine Lufthansa-Sprecherin. Man habe extra Personal für diese Aufgabe eingeplant, die damit handhabbar geblieben sei. Grundsätzlich können Passagiere auf spätere Lufthansa-Flüge oder andere Gesellschaften umgebucht werden, wobei jedoch die freien Plätze meist knapp waren.