Yellen sieht keine Anzeichen für Rezession in USA

US-Finanzministerin Janet Yellen sieht trotz des wirtschaftlichen Rückgangs in den USA keine Rezession. „Sie sehen keinen signifikanten Anstieg von Unternehmensinsolvenzen, die typischen Arten von Notlagen, die wir mit dem Wort Rezession verbinden“, sagte Yellen gestern.

Der Arbeitsmarkt sei nach wie vor außergewöhnlich stark – das sei nicht das, was man in vergangenen als Rezession eingestuften Episoden gesehen habe. Die Verlangsamung des Wirtschaftswachstums sei zu erwarten gewesen, wenn man bedenke, wie schnell die Wirtschaft gewachsen sei, als sie sich von der Pandemie und den Arbeitsplatzverlusten erholt habe, so Yellen.

Sie vermied es zwar, direkt zu sagen, dass die US-Wirtschaft sich nicht in einer Rezession befinde – machte aber deutlich, dass die aktuellen Entwicklungen nicht ihrem Verständnis eines wirtschaftlichen Abschwungs entsprächen. „Die meisten Ökonomen und die meisten Amerikaner haben eine ähnliche Definition von Rezession“, sagte sie weiter. Dazu zählten erhebliche Arbeitsplatzverluste, Massenentlassungen und die Schließung von Unternehmen im privaten Sektor. All das passiere aktuell in den USA nicht.

Die US-Wirtschaft ist im Frühling erneut geschrumpft. Das Bruttoinlandsprodukt sei im zweiten Quartal aufs Jahr hochgerechnet um 0,9 Prozent gefallen, hatte das Handelsministerium am Donnerstag mitgeteilt. Bereits im Winter war die Wirtschaft geschrumpft. Ökonomen sprechen von einer technischen Rezession, wenn die Wirtschaftsleistung zwei Quartale hintereinander zurückgeht – so wie nun in den USA.