Frau zog Missbrauchsklage gegen Bob Dylan zurück

Eine Frau, die nach eigenen Angaben vor fast 60 Jahren als Zwölfjährige von US-Folk-Star Bob Dylan sexuell missbraucht wurde, hat ihre Klage gegen den Musiker zurückgezogen. „Der Fall ist vorbei“, erklärte Dylans Anwalt Orin Snyder gestern (Ortszeit). Es sei „empörend“, dass die Klage gegen den heute 81-Jährigen überhaupt eingereicht worden sei.

Frau berichtete von sexuellem Missbrauch in „Chelsea Hotel“

Erst am Mittwoch hatten Dylans Anwälte der Klägerin vorgeworfen, wichtige Textbotschaften zu löschen und damit Beweismittel zu vernichten. Sie verlangten deswegen eine Geldstrafe gegen die Frau.

Die in Gerichtsakten nur als J. C. bezeichnete Frau hatte Dylan im August in New York geklagt. Sie gab an, der Sänger von Hits wie „Blowin’ In The Wind“ und „Like a Rolling Stone“ habe sie zwischen April und Mai 1965 über einen Zeitraum von sechs Wochen im berühmten New Yorker „Chelsea Hotel“ „mehrfach“ sexuell missbraucht. Er habe seinen Status als Musiker missbraucht, um ihr Alkohol und Drogen zu geben, und sie auch bedroht.

Dylan wies Vorwürfe zurück

Die Klägerin gab an, „schwere psychische Schäden und ein emotionales Trauma“ durch Dylan erlitten zu haben. Sie forderte Schmerzensgeld in nicht genannter Höhe.

Ein Sprecher des Literaturnobelpreisträgers hatte die Vorwürfe im August in einer Erklärung zurückgewiesen. Die Klage war einen Tag vor Ablauf einer Frist in einem New Yorker Sondergesetz zu Kindesmissbrauch eingereicht worden. Dieses ermöglichte es Missbrauchsopfern, ihre mutmaßlichen Peiniger unabhängig vom Zeitpunkt der vorgeworfenen Taten und von Verjährungsfristen zu verklagen.