Bericht: Russland unterstützt Fluchtbewegung aus Libyen

Libysche Milizen um den mächtigen General Chalifa Haftar – unterstützt von russischen Söldnern der Wagner-Gruppe – treiben immer mehr Migranten auf Flüchtlingsbooten in Richtung Italien. Sie wollen damit Italien und Europa unter Druck setzen, berichtete die römische Tageszeitung „La Repubblica“ (Freitag-Ausgabe), die sich auf Quellen der italienischen Geheimdienste bezog. Ziel sei auch eine Beeinflussung der Wahlkampagne für die Parlamentswahl in Italien.

Mit einer starken Zunahme der Fluchtbewegungen in Richtung Italien wolle Russland den Sieg der ausländerfeindlichen Mitte-rechts-Parteien bei den Parlamentswahlen am 25. September begünstigen, die Russland gegenüber freundlich eingestellt seien, hieß es im „La Repubblica“-Bericht. Allein in diesem Jahr sind fast 39.000 Menschen nach Seefahrten über das Mittelmeer in Italien eingetroffen. Im Juli hat die Zahl der geflüchteten Menschen stark zugenommen.

„Libyen ist eine Kanone, die gegen Italien gerichtet ist. Die Einwanderung ist in Hinblick auf den italienischen Wahlkampf die mächtigste Waffe für diejenigen, die die Parlamentswahl im September beeinflussen wollen“, zitierte das Blatt eine Quelle der Geheimdienste in Rom. Umfragen sehen derzeit ein von der offen ausländerfeindlichen und von Giorgia Meloni angeführte Partei Fratelli d’Italia (FdI) angeführtes Mitte-rechts-Bündnis in der Favoritenrolle.