Unirektor: Quarantäne-Aus „Kapitulation vor Rechtsbruch“

Die Linzer Johannes-Kepler-Uni (JKU) wird trotz Quarantäne-Aus ihrem Personal empfehlen, bei einer CoV-Infektion immer daheim zu bleiben. Das kündigte Rektor Meinhard Lukas der APA an. Das gesundheitliche Risiko und die Rechtsfragen, die man mit der Verordnung eröffne, seien für ihn „nicht nachvollziehbar“. Er könne sich des Eindrucks nicht erwehren, dass „das Quarantäne-Aus ein Stück weit eine Kapitulation vor einem zunehmenden Rechtsbruch“ in Teilen der Bevölkerung sei.

Der Jurist pflichtet der Innsbrucker Virologin Dorothee von Laer bei, „aus den unterschiedlichsten Rechtsbereichen so etwas wie ein Gefährdungsverbot abzuleiten“. So geht es etwa um Paragraf 178 im Strafgesetz, der eine vorsätzliche Gefährdung von Menschen durch eine übertragbare Krankheit mit bis zu drei Jahren Haft bestraft.

Rektor sieht Rauch auch juristisch auf heiklem Weg

Demnach sei man verpflichtet, alles Zumutbare zu tun, jemand anderen nicht anzustecken, wenn man selber infiziert sei, so Lukas. „Nach der neuen Verordnung ist diese Pflicht selbst im öffentlichen Raum wohl schon erfüllt, wenn ein symptomlos Infizierter konsequent Maske trägt. Das wird man anders nicht deuten können.“

Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) übernehme „durch die Verordnung eine hohe Verantwortung“, meinte der Rektor. Rauch gehe „nicht nur medizinisch, sondern auch juristisch einen heiklen Weg“, das liege für ihn „auf der Hand“.