Interimsgeschäftsführer lehnt documenta-Abbruch ab

Nach den neuerlichen Antisemitismusvorwürfen gegen die documenta in Kassel ist ein Abbruch der Ausstellung für Interimsgeschäftsführer Alexander Farenholtz keine Option. „Ich habe nicht das Gefühl, dass die Stimmung auf der documenta solche Forderungen widerspiegelt“, sagte er heute. „Und das ist auch ganz sicher nicht die Stimmung, die bei der Künstlerischen Leitung und bei mir herrscht.“

Auch eine systematische Prüfung aller verbliebenen Werke lehnt der 68-Jährige weiterhin ab. „Es besteht kein Generalverdacht gegen die documenta und daher auch keine Veranlassung für eine generelle Prüfung.“

Zu den jetzt kritisierten Darstellungen bereite die künstlerische Leitung einen Text als Erläuterung vor, der der Ausstellung zugefügt werde. „Eine Entfernung der Zeichnungen ist nicht angezeigt“, betonte Farenholtz. Entsprechende Forderungen waren in den vergangenen Tagen laut geworden, nachdem auf der Ausstellung erneut Arbeiten mit antisemitischer Bildsprache entdeckt worden waren.